Erste Zittauer Bibliotheksbestände online verfügbar

Geschrieben von Anne Winkler

 

Der Wissenschaftliche und Heimatgeschichtliche Altbestand der Christian-Weise-Bibliothek Zittau hat sich im Jahr 2018 erstmals am „Landesdigitalisierungsprogramm für Wissenschaft und Kultur des Freistaates Sachsen“ beteiligt(https://www.slubdresden.de/sammlungen/landesdigitalisierungsprogramm/).

Der Freistaat Sachsen unterstützt die Digitalisierung von Beständen aus wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken sowie von bedeutsamem Schriftgut aus weiteren Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen. Ziel ist ein möglichst umfassender Online-Zugang zu Informationen und Objekten der kulturellen und wissenschaftlichen Überlieferung des Freistaates für Zwecke der Lehre und Forschung sowie für die breite Öffentlichkeit.

Das Landesdigitalisierungsprogramm für Wissenschaft und Kultur wird von der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) koordiniert.

 

In enger Zusammenarbeit mit den KollegInnen des „Dresdner Digitalisierungszentrums“ (DDZ) an der SLUB und der Firma „Die Kulturgutscanner“ in Berlin wurden rund 1.100 Titel aus dem Zittauer Altbestand digitalisiert.

Die ersten digitalen Zittauer Bestände sind inzwischen im Internetportal „Sachsen.digital“ (https://sachsen.digital/) eingestellt. Unter den „Sammlungen“ befinden sich dort zwei Zittauer Bereiche.

 

Zum einen findet man unter „Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau“ bald etwa 350 Titel zur Geschichte Zittaus, der Oberlausitz und des nördlichen Böhmens. Sie gewähren einen interessanten Einblick in die Vielfalt der regionalen Literatur im Zittauer Altbestand. Dazu gehören u. a. die beiden Zittauer Geschichtswerke „Analecta Fastorum Zittaviensium“ (1716) von Johann Benedict Carpzov und „Handbuch der Geschichte von Zittau“ (2 Bände, 1834/37) von Christian Adolph Pescheck. Digitalisiert wurden die Exemplare aus dem Besitz des Heimatforschers Carl Gottlob Moráwek, welcher in die Bände viele handschriftliche Ergänzungen eingeschrieben und Zeitungsberichte eingeklebt hat. Das sind wichtige Quellen für die Geschichtsforschung.

 

Zum anderen gibt es eine Sammlung „Gelegenheitsschriften von Christian Weise“ mit künftig rund 750 Titeln. Christian Weise leitete von 1678 bis zu seinem Tod dreißig Jahre lang das Zittauer Gymnasium. Unter seiner Führung erlebte es seine Blütezeit. Weise war aber auch für die Zittauer Ratsbibliothek verantwortlich und als Schriftsteller erfolgreich. Vor allem seine Schultheaterstücke machten ihn bekannt. Darüber hinaus schrieb Christian Weise auch Gedichte, Romane sowie Lehrbücher in lateinischer und deutscher Sprache. Außerdem veröffentlichte er hunderte von Gelegenheitsschriften zu Geburten, Hochzeiten, Todesfällen, Amtsübernahmen Zittauer Bürger sowie Schulschriften.

Diese sind unschätzbare Quellen zur Zittauer und Oberlausitzer Bildungs- und Kulturgeschichte. Die Gelegenheitsschriften wurden bisher noch nicht in Weises „Sämtliche Werke“ aufgenommen.

Über 300 Jahre nach ihrem Erscheinen sind sie nun frei und im Volltext online verfügbar. Diese Präsentation bietet der Christian-Weise- und Barockliteraturforschung ganz neue Möglichkeiten und Impulse.

 

Die digitalisierten Zittauer Bestände sind auch über die bekannten Online-Bibliothekskataloge des Südwestverbundes und des Karlsruher Virtuellen Kataloges (https://kvk.bibliothek.kit.edu/) recherchierbar.

 

Uwe Kahl

Christian-Weise-Bibliothek Zittau,

Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand

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